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Gottes Liebe


Spuren der Liebe Gottes entdecken


Kommt Ihnen das bekannt vor: Ereignisse „fließen“ zusammen und Sie können nur noch staunen – besonders, wenn sie sowohl zeitlich als auch inhaltlich un-glaublich passend sind. Dann halten wir bewegt inne und erkennen die liebevolle Hand Gottes, der die Ereignisse in großer Weisheit geordnet hat. Wir begreifen, dass der ewige Gott und Herr weit über unser Bitten und Verstehen hinaus gewaltet und gehandelt hat. Solche Erfahrungen beflügeln uns und unseren Glauben an den Herrn.

Noch eindrücklicher erleben wir dies, wenn wir davon überrascht werden. Es ist überwältigend, wenn Gottes Nähe spürbar oder sichtbar wird, wo wir sie nicht einmal erwartet haben.

Erfahrungen, die genau passend sind für unsere jetzige Situation, erleben wir als sehr wohltuend, als liebevolle und fürsorgliche Zuwendung Gottes, als guten Fahrt- und starken Rückenwind und festen Halt! Paulus schreibt davon in Epheser 3,20: „Gott aber kann viel mehr tun, als wir jemals von ihm erbitten oder uns auch nur vorstellen können.“

Gott - wo bist du?

Und doch haben wir wohl alle auch schon Situationen erlebt, die ganz anders waren. Sie wecken die Frage in uns: „Gott, wo bist Du?“

Sehr nüchtern steht in der Bibel: „Alles hat seine Zeit“ (Prediger 3,1). Wir bedauern es, wenn schöne Erlebnisse oft so schnell vorbeigehen. Ist es jedoch nicht tröstlich zu wissen, dass auch mühevolle Zeiten nicht ewig währen? Zeit - und damit alles Zeitliche - ist vergänglich. Was hat wirklich Wert und Bestand? Der Prediger schreibt weiter (V. 11): „In das Herz des Menschen hat er den Wunsch gelegt, nach dem zu fragen, was ewig ist. Aber der Mensch kann Gottes Werke nie voll und ganz begreifen.“

Jost Müller-Bohn schreibt in seinem 2008 erschienen Buch: „Von himmlischen Engeln begleitet“ (S. 215/6): „Die Geheimnisse über die für uns unerklärbaren Zulassungen und unerklärlichen Schicksale bleiben bei dem allwissenden, allgegenwärtigen und allmächtigen SchöpferGott verborgen.“

Gott wirkt weit über unser Verstehen hinaus, manchmal unbegreiflich, unverständlich und dann wieder ganz persönlich, so dass es uns unmittelbar berührt.

Wie Jesus Menschen begegnet

Lassen Sie uns einige Erlebnisse ansehen, wie unterschiedlich Jesus Menschen in der Bibel begegnet.

Es gibt eine Reihe von Stellen, an denen Jesus uns einlädt, unseren Anteil beizutragen:

In Matthäus 7,7 sagt er: „Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan.“ Hier wartet er auf unseren Einsatz und verspricht, diesen zu beantworten.

In Lukas 5,17ff wird uns von Männern berichtet, die ihren gelähmten Freund zu Jesus bringen wollten. Wegen der Menschenmenge konnten sie nicht durch die Tür zu ihm gelangen. So entschieden sie, das Dach zu öffnen und so den Kranken vor Jesu Füße zu legen. Und wie reagiert Jesus auf diesen - unverschämten - Eifer? Wir lesen in Vers 20: „.. als Jesus ihren Glauben (den der Freunde) sah ...“

Jesus sieht unseren Glauben. Wir sehen ihn selber nicht. Unser Glaube wird sichtbar in unserem Handeln. Jakobus sagt: „Der Glaube ohne Werke ist tot“ (Jakobus 2,17).

Bei der Hochzeit zu Kana (Joh. 2,1ff) erwartet Jesus zuerst eine Tat von den Menschen, ehe er handelt. Als das Festgetränk ausgegangen war forderte er die Diener zu einer ungewöhnlichen Handlung auf: „Füllt die Tonkrüge mit Wasser“. Das war die Voraussetzung für sein Wirken.

Jesus versteht, was uns bewegt


Anders erleben wir Jesus bei der Frau, die schon zwölf Jahre krank war. Er war unterwegs, umringt von vielen Menschen. Die Frau drängte sich durch die Menge hindurch zu Jesus „und sagte zu sich selbst: ‚Wenn ich nur Sein Gewand berühre, werde ich gesund.‘ Jesus drehte sich um, sah die Frau und sagte: ‚Nur Mut, meine Tochter! Dein Vertrauen hat dir geholfen.‘ Im selben Augenblick war die Frau geheilt“ (Mt. 9,21-22).

Jesus versteht was unser Herz bewegt: „Euer Vater weiß was ihr bedürft, bevor ihr ihn darum bittet“ (Mt. 6,8). Unsere Gedanken, Wünsche, Anliegen sind ihm nicht verborgen. Er kennt sie, ehe sie uns bewusst sind. Er nimmt sie wahr und achtet sie. Das ist Liebe!

Zu spät?

Und dennoch scheint es uns manchmal, dass Jesus zu spät kommt. So erlebten es die Geschwister in Lukas 11. Jesus kam nicht sofort zu ihnen und ihrem todkranken Bruder, als sie ihn um Hilfe anriefen. Nun war es zu spät. Verzweiflung breitete sich aus. Als Jesus schließlich kam, war ihr Glaube an eine Änderung erloschen. Alles schien verpasst und zu spät zu sein! Doch all das hinderte Jesus nicht, ein Wunder zu tun, mit dem keiner gerechnet hatte.

Wenn Jesus scheinbar zu spät kommt, um die Wende zu bringen, hat er vielleicht Größeres vor.

Manchmal erleben wir Zeiten, in denen wir Gottes Handeln überhaupt nicht verstehen. So erging es Hiob. Dieser gottesfürchtige Mann hatte über viele Jahre ein sehr gesegnetes Leben. Plötzlich änderte sich alles. Er verlor seinen gesamten Besitz und seine ganze Familie. Nun war er allein, verachtet, krank, unverstanden, einsam.

Aber im Leid begegnete Gott ihm in neuer Weise, und Hiob sagt die erstaunlichen Worte: „Ich hatte von dir nur vom Hörensagen vernommen; aber nun hat mein Auge dich gesehen“ (Hiob 42,5).

Bitte beachten Sie: Das war seine Erkenntnis im Durchleben von sehr schmerzlichem Leid, ehe Gott die Wende brachte. Noch im Elend erfasste er Gott und seine Liebe in einer überwältigenden Tiefe und Weite. Davon singt auch Siegfried Fietz einem seiner Lieder: „Herr, du bist Gott und auch im Abgrund sind wir nah bei dir, weil du der Tiefe näher bist als wir.“

Die Liebe hört niemals auf

Wir verstehen nicht immer gleich, auf welcher Wegstrecke wir uns gerade befinden. Oft ist uns längere Zeit unklar, was Gottes Vorhaben und Plan sind. Aber vielleicht finden wir durch das Unbegreifliche hindurch in neuer Weise zu der Aussage: Gott ist Liebe (1. Johannes 4,16). Siegfried Fietz singt: „Die Liebe hört niemals auf, denn Gott ist die Liebe. Und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm“.

In 1. Korinther 13, im „Hohelied der Liebe“, preist Paulus die Liebe, dass sie größer und bedeutender ist als alle Erkenntnisse und Geheimnisse und Taten und niemals aufhört. Im Gegensatz dazu ist unser Wissen Stückwerk: „Jetzt erkenne ich nur Bruchstücke, doch einmal werde ich alles klar erkennen“.

Wir sehen aus dem Blickwinkel unseres Herzens, das noch der Heilung bedarf. Und wenn sich nach dem Aufwirbeln der Staub legt, erkennen wir vielleicht, dass die Wüste zu blühen beginnt …

Irmgard Ott
Dezember 2008


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